Die Praxis des Hinlegens – Schritt 2/3

Während das Einnehmen der physischen Position einfach ist, erfordert die mentale Haltung etwas Übung. Zuallererst ist dies eine Haltung des Beobachtens und Nichteingreifens. Es kann etwas Zeit erfordern dem mental-physischen System zu erlauben ruhiger zu werden; ein Ausmaß von Stille zu erreichen, in dem man nicht mit wandernden Gedanken beschäftigt ist, wie zum Beispiel was man getan hat oder noch tun wird. Wir möchten einen Punkt erreichen, an dem es in Ordnung ist präsent zu sein, sich selbst ohne Urteil zu beobachten und nicht zu versuchen die Position zu korrigieren. Ruhig hier und jetzt zu sein, wobei Aufmerksamkeit ganz von selbst geschieht. Die Augen sind offen, die Aufmerksamkeit ist sanft. Es ist nicht Arbeit, es ist nicht Schlaf. Viele Gedanken und Gefühle mögen durchziehen, aber man beobachtet diese nur während sie durchlaufen.

Dann beobachtet man die eigene Atmung ohne sie zu stören. Für einige wird das Hinwenden der Aufmerksamkeit auf die eigene Atmung diese sofort verändern. Mit der Zeit und mit einer nicht-eingreifenden Aufmerksamkeit kann man die eigene Atmung beobachten ohne sie zu verändern. Das ist der zweite Schritt.

(Bild mit freundlicher Genehmigung von © www.speek.de.)

Die Praxis des Hinlegens – Schritt 1/3

 

Das Sich-Hinlegen (es hat innerhalb der Alexander-Technik mehrere unterschiedliche Namen) ist eine klassische Praxis in der Alexander-Technik. Man liegt dafür auf einer festen Unterlage, die Knie zeigen zum Himmel, und der Kopf ist von ein paar Büchern gestützt, sodass der Kopf nicht nach hinten gezogen wird, sondern ein Loslassen des Halses und die Länge der Wirbelsäule gefördert werden. Generell bedeutet das, dass die Halswirbel mehr oder weniger mit dem Rest der Wirbelsäule ausgerichtet sind, die natürlichen Kurven der Wirbelsäule erlaubend. Die Hände werden platziert wo es für das Ziel von gelösten und weiten Schultern angenehm erscheint. Diese Position begünstigt Länge und Weite und wird im Detail für jeden Menschen unterschiedlich sein.

Diese Position an sich ist schon günstig. Das Aufstellen der Beine mit den Knien nach oben hilft ein Ziehen der Muskulatur am unteren Rücken zu vermindern. Während dem Liegen reabsorbieren die Bandscheiben Flüssigkeit (darum sind die meisten Menschen am Morgen 1-2 cm größer als am Abend)*  und der Rücken- und Halsmuskulatur wird eine – für die meisten Menschen nötige und willkommene – Ruhephase gegönnt.

Sich für 10-15 Minuten täglich so hinzulegen ist eine sehr nützliche Praxis. Dies ist ein erster Schritt.

* ‘Diurnal changes in the profile shape and range of motion of the back’ by P. Wing et al. in Spine 1992 Jul;17(7):761-6.

(Bild aus Voice Power von Michael McCallion (© Mouritz, 2012).)

Ausbildung in Graz

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Das Alexander-Technik Studio (Graz) plant ab April 2020 eine dreijährige Ausbildung für LehrerInnen der Alexander-Technik anzubieten. Die Ausbildung bietet das für qualifizierte Alexander-Technik LehrerInnen erforderliche, umfassende Training mit einer durch GATOE (Gesellschaft für F. M. Alexander-Technik Österreich) anerkannten Zertifizierung. In dieser  Ausbildung werden montags-donnerstags über 1.600 Stunden absolviert, wobei das Verhältnis 1:4 zwischen LehrerIn und StudentInnen nicht überschritten wird.

Der Schwerpunkt während der gesamten Ausbildung ist, sich die Mittel („means-whereby“) für das Erforschen des eigenen Selbstgebrauchs („use“) anzueignen. Ziel ist es, die eigene Wahrnehmung durch Innehalten („inhibition“) und sich Ausrichten („direction“) zu entwickeln und diesen Prozess auf die Arbeit mit den Händen anzuwenden.

Der Leiter der Ausbildung ist Jean M. O. Fischer (unterrichtet seit 1987), assistiert von Regina Stratil (unterrichtet seit 2014).

Details über die Ausbildung – unser Ansatz, Struktur der Ausbildung, Termine, Anmeldung – sind unter dem Menüpunkt Ausbildung > Ausbildung Übersicht zu finden.

 

Jean Fischer in Wien

 

Das Wiener Ausbildungszentrum für Alexander-Technik (WAAT) hat Jean Fischer eingeladen etwa einmal im Monat im Rahmen der LehrerInnenausbildung in Wien zu unterrichten. Jean wird dann jeweils auch einige slots für Privatstunden freihaben, bei Interesse bitte direkt mit Jean Kontakt aufnehmen.

Die nächsten Termine:

  • Montag 23. September 2019
  • Mittwoch 23. Oktober 2019
  • Dienstag 19. November 2019

Ruby Rose spielt „Batwoman“ mit Hilfe der Alexander-Technik

„Batwoman“ wird in der gleichnamigen Serie von der australischen Schauspielerin Ruby Rose porträtiert. In einem Interview erklärte Ruby Rose auf die Frage wie sie zwischen Kate Kane und Batwoman differenziert kürzlich, dass sie Kampfszenen und Stunts als Batwoman unter Zuhilfenahme der Alexander-Technik spielt, sodass sich Kane und Batwoman wie zwei verschiedene Personen anfühlen.

Originaler Artikel in der New York Times.

 

 

Bewegen und Denken

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Unsere Gedanken und Gefühle sind in unseren Haltungen und Bewegungen reflektiert. Umgekehrt beeinflussen auch unsere Haltungen und Bewegungen unser Denken. Unsere Haltungen und Bewegungen geben oft mehr Aufschluss über uns selbst als was auch immer wir in Hinblick auf uns selbst glauben. Mit der Alexander-Technik lernen wir Gewohnheitsmuster im Denken und Bewegen, die die Haltung und z.B. den Gang beeinflussen, zu durchbrechen. Schrittweise befreien wir uns von erstarrten Haltungsmustern, das heißt von fixierten Bewegungs- und tatsächlich auch Seinsgewohnheiten. Die Alexander-Technik gibt uns keine ‚richtigen‘ Positionen oder ‚richtigen‘ Haltungen, sondern die Freiheit eine Wahl zu treffen. Was wir wählen beeinflusst wie wir denken und uns bewegen, aber wir wählen selbst. In der Alexander-Technik geht es letztlich darum, Freiheit im Denken und Bewegen zu entwickeln.

Wellness-Progamm für MusikerInnen

 

 

 

 

 

 

Die körperlichen und geistigen Anforderungen an professionelle MusikerInnen ähneln denen von SportlerInnen, obwohl dies selten anerkannt wird. MusikerInnen wenden sich häufig der Alexander-Technik zu, um sich diesen Anforderungen besser anzupassen und sie zu bewältigen.

Dieser Artikel berichtet über das Wellness-Programm für MusikerInnen an der Universität von Colorado, das seit 2003 mit der Alexander-Technik durchgeführt wird.

Link zum Artikel: KUNC news station online.

 

Alexander-Technik Einführungsworkshop

Samstag, 22. Juni 2019, 10:30-12 Uhr

Mit der Alexander-Technik lernen wir uns im Alltag leichter und freier zu bewegen, zu sitzen, zu stehen. Oft sind wir verspannt und unkoordiniert in unseren täglichen Aktivitäten und viele Menschen entwickeln Beschwerden wie etwa Rückenschmerzen. Die Alexander-Technik unterscheidet sich von vielen anderen Ansätzen: Sie ist keine Behandlung, es gibt keine Übungen und keine spezielle Ausrüstung ist nötig. Wir beschäftigen uns damit was wir mit uns selbst – Körper und Geist – während alltäglicher Aktivitäten tun, und lernen uns selbst besser zu ‚gebrauchen‘. In diesem kurzen Workshop werden wir einige fundamentale Prinzipien der Alexander-Technik vorstellen und sie anhand von praktischen Experimenten erfahren. Wir werden uns mit einigen einfachen Bewegungen beschäftigen und Sie werden eine Art und Weise zu sitzen kennenlernen, die gut für Ihren Rücken ist.

Wer
Regina Stratil und Jean Fischer

 

Kosten und Anmeldung
Kosten: €20 (pro Person und Termin)
Anmeldung: regina@atstudio.at (Tel.: 0664/2525874)
Max. 5 Teilnehmer

 

Wann
Samstag, 22. Juni 2019, 10:30-12 Uhr

Wo
Alexander-Technik Studio Graz
Harrachgasse 4/2 (1. OG rechts)
8010 Graz
Steiermark
Österreich

Abfedern

 

 

 

Die Alexander-Technik hilft uns dabei unsere Energien im täglichen Leben effizient einzusetzen. Ein Beispiel: Beim Gehen oder Laufen konservieren wir Energie durch die Elastizität unserer Sehnen und Muskeln. Wenn der Fuß auf den Boden auftrifft wird mechanische Energie in diesen elastischen Elementen gespeichert, die dann beim ‘Abstoßen’ vom Boden wieder freigesetzt wird. Die Energie wird als ein elastisches Abfedern (oft gut in Kindern oder vierbeinigen Tieren beobachtbar) wiedergewonnen. Dieser Effekt ist abhängig von der Elastizität der beteiligten elastischen Elemente und diese wiederum ist abhängig von der Dehnung, die die elastischen Elemente in der Bewegung erlauben können. Aus dem gleichen Grund kann ein Tennisball gut springen und eine Bowlingkugel nicht so gut. Steifheit und Starrheit sorgen nicht für Dehnung und Elastizität, Gehen und Laufen werden dann schwer und träge, jeder Schritt benötigt mehr Energie und die Muskulatur ermüdet schneller. Das Ausüben und Anwenden der Alexander-Technik schafft Länge und Ausdehnung in unserer gesamten Muskulatur, bei jeglicher Aktivität. Mit der Alexander-Technik lernen wir eine ‘innere Dehnbarkeit’ zu erlangen – wir müssen dafür keine besonderen Übungen ausführen, es gibt keine spezifischen ‚Dehnungsübungen‘ in der Alexander-Technik. Auch im alltäglichen Sitzen oder Stehen können wir der Muskulatur erlauben sich zu längen, dann wird sie in der Lage sein beim Gehen oder Laufen elastisch zu federn. Das ist eine von mehreren Arten und Weisen wie die Alexander-Technik Leichtigkeit und Effizienz fördert.